Über 70 Jahre alt und kein bisschen müde!
Am 5. Februar 1946 trafen sich im Gasthaus "Zum Bayerischen Fassl" in Lauenstein einige Begeisterte zur Gründung eines Fußballclubs. Der Verein zählte 20 Gründungsmitglieder. Erster Vorsitzender wurde Karl Seifert, Schriftführer Herbert Müller, Kassier Willi Röder, Begleiter Erwin und Herbert Müller, Spielführer Erich Schneider sowie Ballwart Rudi Röder. Somit war der Verein gegründet und trug fortan den Namen 1. FC Lauenstein.
Schon zuvor gab es bereits sportliche Aktivitäten durch den 1898 gegründeten Turnverein Lauenstein e.V. und den Arbeiterturnverein Lauenstein (Gründungsjahr unbekannt), der ab 1929 auch Fußballsport betrieb. Dazu entstand wahrscheinlich vor dem 1. Weltkrieg ein eigener Fußballclub. Denn die "Lehestener Zeitung" berichtete im Herbst 1917 von drei Begegnungen des "FC Jungbayern Lauenstein" gegen "Germania Lehesten". In einer führte Lauenstein 3:1, bevor 15 Minuten vor Schluss dem Ball die Luft ausging - einen Ersatzball hatte man nicht.
Die junge Mannschaft stieg 1947 von der 2. Liga Nord in die 1. Bezirksklasse auf. 1950 verzichtete man auf den weiteren Spielbetrieb in der damaligen A-Klasse wegen eines geplanten neuen Sportplatzes, der 1953 eingeweiht wurde. Und 1960 rutschte man in die damalige C-Klasse ab.
Es wurden in den folgenden Jahren verschiedene weitere Abteilungen gegründet: Zuerst Turnen und Leichtathletik (1956-1968) unter der Führung von Ewald Lemnitzer, später unter Rielo Gallitz und Erich Schneider. Die Turnübungen leitete Gerhard Hammerschmidt vom TSV Ludwigsstadt im Saal des Gasthauses "Zur Post", als Vorturnerinnen fungierten Heidi Brandl und Annemarie Seifert. Ungenügende Übungsraummöglichkeiten forcierten jedoch den Zerfall der Abteilung, die 1968 nochmals einen Waldlauf und die Bundesjugendspiele durchführte.
Der 1. Vorsitzende Hermann Bobowsky gründete eine Wanderabteilung und organisierte im September 1971 die erste Volkswanderung rund um die Burg Lauenstein. Die herrliche Landschaft begeisterte die zahlreichen, oft weit angereisten Teilnehmer. Während diese erste Veramstaltung einen großen, auch finanziellen Erfolg darstellte, schwanden gegen Ende der 70er Jahre die Teilnehmerzahlen, so dass die 10. Volkswanderung 1980 das Aus der Wanderabteilung bedeutete.
1963 entstanden die Ski- und Rodelsparte. Erstere veranstaltete am 14. März 1965 ihren ersten Abfahrtslauf auf einer 1.600 m langen, anspruchsvollen Strecke. Bereits zwei Jahre vorher fanden Veranstaltungen im Volksrodeln auf der Straße zur Ebene statt, die in den Folgejahren an Beliebtheit zunahmen. Als Anfang der 70er Jahre Rennrodelschlitten zum Einsatz kamen, begann eine überaus erfolgreiche Ära. Denn ab 1975 errangen Lauensteiner Rodler sogar deutschlandweit Titel im Schüler- und Jugendbereich: Gabriele Gerber, Rolf Lemnitzer, Andreas Brandl, Daniela Müller.
Die Anfangserfolge sowie zunehmender Straßenverkehr trugen 1977/78 zum Bau einer Kunstrodelbahn bei, auf der im Februar 1984 die Süddeutsche Meisterschaft im Rennrodeln ausgetragen wurde. Leider lohnte sich aufgrund der immer milderen Winter ein Betrieb der Rodelbahn nicht mehr. Inzwischen hat sich die Abteilung auf sporadische Teilnahmen bei Bayerischen Meisterschaften konzentriert. Weiterhin betreiben wir eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Volksschule Ludwigsstadt im Bereich des Schulsportprogrammes "Sport nach eins" des bayerischen Kultusministeriums. Hier konnten bis jetzt Siege und Toplatzierungen bei oberfränkischen und bayerischen Schulmeisterschaften gefeiert werden.
Die jüngste Abteilung Inline-Skating wurde 1998 aus der Taufe gehoben. Als erster Abteilungsleiter fungierte Rolf Lemnitzer, dem Andreas Ziener und zuletzt Melanie Rosse folgten. Die anfänglich große Begeisterung für diese Sportart ließ immer mehr nach, sodass es in den letzten Jahren eine geringe und später keine Trainingsbeteiligung mehr gab. Deshalb kam auch das endgültige Aus dieser Sparte im März 2011.
Der Verein investierte immer fleißig. Großer Einsatz der Mitglieder schuf große Werte: Bau des Sportplatzes (1953), der Rodelbahn (1978) und des schmucken Sportheimes (1985) sowie Erwerb des Grundes für das Sportgelände (1980). Es folgten Bau des Übungsplatzes (1999) und des Gerätehauses (2004), die Sanierung des Sportheimes durch neue Heizung mit Solaranlage (2000) und Renovierung der Umkleidekabinen mit Duschen (2009) usw. Unser Sportgelände befindet sich in herrlicher Lage über Lauenstein mit Blick auf Landschaft und Burg.
In den letzten Jahren errang der 1. FC Lauenstein besonders große Aufmerksamkeit aufgrund seiner erfolgreichen Jugendarbeit im Fußballbereich, weshalb er im Sommer 2003 die Sepp-Herberger-Urkunde verliehen bekam Der Verein betreute teilweise über 100 Kinder in unterschiedlichen Altersklassen, was etwa 30% seiner gesamten Mitglieder ausmacht. Auch die erste Mannschaft hat sich in den letzten Jahren kontinuierllich verbessert und spielt jetzt regelmäßig um den Aufstieg mit.